Der Koster nimmt nicht nur einen kleinen Schluck, sondern einen guten Mundvoll Wein und spült ihn im Munde hin und her. Jetzt prüft er den Körper oder die Weinigkeit, ist er vollmundig oder mager? Ist er aufgrund seines Gerbstoffgehalts so herb, wie junge Rotweine sein sollten ?
Man bemüht viele Namen von Pflanzen und Mineralien, deren chemische Bestandteile sich in Spuren in bestimmten Weinen
wieder finden. Unter anderem stellt man die folgenden Analogien her:
Apfelgeschmack | guter junger Wein enthält oft Apfelsäure. Beim Mosel ist dies besonders ausgeprägt. |
blumig | vollaromatisches, angenehm duftendes Traubenbukett |
Bodengeschmack | je nach Standort: Vorzug oder Nachteil, bei italienischen Weinen häufig |
Eichengeschmack | der Fasscharakter, so wichtig und angenehm er auch ist, sollte nicht so hervortreten, dass er als Eichengeschmack erkennbar ist |
Feuersteingeschmack | wie Feuersteinfunken: bei manchen Weißweinen, z.B. Pouilly Fume |
fruchtig | Duft und Geschmack nach frischen Trauben |
Gewürzgeschmack | sehr deutlich bei Traminern und Gewürztraminern |
honigsüß | besonders im Zusammenhang mit der (Edelfäule) großer süßer Weine |
Himbeergeschmack | häufig bei guten Rotweinen, bes. aus Bordeaux und dem Rhone-Tal |
Nussgeschmack | tritt besonders bei gut gealterten Weinen auf, sehr ausgeprägt bei guten, altem Sherry |
Pfirsichgeschmack | in Verbindung mit einer bestimmten Fruchtsäure, z.B. in Loire-Weinen |
rapsig | nach grünem Holz schmeckend; kann bei einem nicht voll ausgereiftem Jahrgang auftreten |
Rauchgeschmack | wird manchen Weißweinen nachgesagt |
Schwarze Johannisbeere | Geruch und Geschmack vieler Rotweine |
Vanillegeschmack | nimmt Wein und (in weit stärkerem Maße) Branntwein bei Eichenholzlagerung an |
Veilchengeschmack | ebenfalls undefinierbar, wird von manchen in ihrem Lieblingswein entdeckt. |
Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Manche Weinkoster halten sich ohnehin nicht daran, sondern assoziieren frei und schreiben Gummi, Birne, Wolle oder dergleichen auf ihre Kärtchen.
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