Spätburgunder-Weine sind vollmundig, samtig, mit einem feinen, an Brombeeren und Bittermandeln erinnernden Aroma, das man auch als Burgunderton bezeichnet. Bei Barriqueweinen kommen Vanille-Zimt-Anklänge hinzu. Ohne Zweifel ist er die Krönung der Rotweine.
Was der Riesling qualitativ für die Weißweine bedeutet, verkörpert der Blaue Spätburgunder unter den Rotweinen: die Spitze. Als Urheimat wird das Niltal angenommen. Der Anbau in Burgund ist ab dem 4. Jahrhundert nachweisbar. Karl der Dicke brachte die Sorte 884 an den Bodensee. Im 13. Jahrhundert wurde sie im Rheingau gepflanzt. Im 18. Jahrhundert soll die Sorte aus dem Burgund an die Ahr gebracht worden sein. In Deutschland sind etwa 10.000 Hektar Rebfläche mit der Sorte Spätburgunder bestockt. Mehr als 5000 Hektar dieser Sorte stehen in Baden - mit einem Schwerpunkt am Kaiserstuhl - und mehr als 1000 Hektar in der Pfalz. Ca. 300 Hektar stehen an der Ahr. Der Spätburgunder verlangt viel Sorgfalt und stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden. Am besten gedeiht sie in den besten Lagen, den sogenannten Rieslinglagen. Die Sorte wird vornehmlich als trockener Rotwein ausgebaut, teilweise auch mit einer gewissen Restsüße. Hin und wieder findet man auch Roséweine vom Spätburgunder und auch Sekt. Werden die Trauben nach der Lese sofort abgepresst, so lässt sich aus dem hellen Saft ein "Blanc de Noirs", ein Weißwein aus dunklen Trauben herstellen. Höhere Qualitäten bauen viele Produzenten auch im Barriquefass aus. Kräftige Varianten begleiten am besten Braten oder Wild oder auch eine Käseplatte. Weißherbst gefällt zu Vorspeisen und weißem Fleisch, in Auslesequalität auch als Aperitif.
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